Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Ducking Punches: Alamort (Review)

Artist:

Ducking Punches

Ducking Punches: Alamort
Album:

Alamort

Medium: CD/Download
Stil:

Emo / Punk

Label: Xtra Mile / Indigo
Spieldauer: 38:06
Erschienen: 02.02.2018
Website: -

"Alamort" ist eigentlich ein Album zum Liebgewinnen, bloß liegt genau dort der Hase im Pfeffer, wenn es um Punkbands geht, und eine solche sind DUCKING PUNCHES eben. Um die fortschreitende Weiterentwicklung der Band gutheißen zu können, braucht man ein Faible für Emocore, und dieser stammt in ihrem Fall nicht immer aus der ganz alten Schule, sondern auch von der Klischees reitenden White-Trash-Generation jüngerer Jahre.

Zusammenfassen könnte man "Alamort" mit dem Etikett "US-Melodic-Punk ohne Happiness", also eher die wehmütige Schiene von Bad Religion zu besten Zeiten, Templeton Pek oder - um in Europa zu bleiben - Atlas Losing Grip, die letzteren beiden allerdings ohne kämpferisches Moment, denn was auf "Alamort" geboten wird, ist schon recht labbrig. Selbst Hot Water Music, die musikalisch beileibe keine harten Kerle sind beweisen mehr Biss als DUCKING PUNCHES im Jahr 2018.

Wo die Band dank ihrer Herkunft, dem britischen Norwich, ein paar zünftige Anspielungen auf 1977 einbauen oder selbst folkige Anwandlungen geltend machen könnte, bemüht sie sich um einen US-amerikanischen Duktus, den sie dann auch so authentisch vermittelt, dass es unangenehm wird. Die Texte scheinen auf Mittelklassekids der Vereinigten Staaten gebürstet zu sein, handeln sie doch vor allem von Abhängigkeit (sei es von Substanzen oder personell), Entgrenzung und Entfremdung von der Masse, also typischen Problemen insbesondere pubertierender Söhne aus soliden Verhältnissen.

Lassen wir die Sozialstudie aber bleiben, widmen wir uns stattdessen der Musik an sich. Hört man über die Texte hinweg, kann man wie beschrieben "Spaß" an DUCKING PUNCHES haben, zumal insbesondere die Tracks 'The club with no name' und 'Sobriety', den die Gruppe klugerweise im Vorfeld ausgekoppelt hat, zumindest leichte Kanten aufweisen. Dennoch: Ein eindeutiges Jahr zur eigenen Herkunft und Identität wäre dringend angebracht.

FAZIT: DUCKING PUNCHES scheinen am falschen Ort und zur falschen Zeit geboren worden zu sein. Statt The Clash oder Sex Pistols regieren auf "Alamorte" schaumgebremste Jimmy Eat World und Thursday. Da greift man eindeutig lieber zu einem Klassiker von Quicksand oder Fugazi, denn auch wenn diese beiden Emo mit lostraten, waren/sind sie jederzeit kerniger (gewesen) als das hier.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2245x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • With unfounded hope
  • Smoking spot
  • Distant shadows
  • Missing you is killing me
  • The club with no name
  • Wiches of Valais
  • Je vais mourir
  • Sobriety
  • Face the faxe
  • I ruin everything
  • I was uncomfortable

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was legt ein Huhn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!